Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei einer Sterbegeldversicherung sein?

Funeral, goodbye and family with a coffin in a church during a service in death, mourning and grief

Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei einer Sterbegeldversicherung sein?

 

Eine Sterbegeldversicherung ist eine wichtige finanzielle Vorsorge, mit der man Angehörige im Todesfall vor den hohen Kosten einer Bestattung schützen kann. Doch viele stellen sich beim Abschluss einer solchen Versicherung die Frage: Wie hoch sollte die Versicherungssumme überhaupt sein? Reichen 5.000 Euro oder sollten es 10.000 Euro sein? Und was genau deckt diese Summe ab?

In diesem Beitrag erklären wir, worauf es bei der Wahl der richtigen Versicherungssumme ankommt, welche Faktoren du berücksichtigen solltest und wie du die für dich passende Absicherung findest – abgestimmt auf deine Lebenssituation, Wünsche und finanziellen Möglichkeiten.

 

Was ist die Versicherungssumme bei einer Sterbegeldversicherung?

Die Versicherungssumme ist der Betrag, der im Todesfall an die im Vertrag hinterlegte Person (z. B. Angehörige, Freunde, Bestatter) ausbezahlt wird. Diese Summe steht zur Verfügung, um die Kosten der Bestattung und damit zusammenhängende Ausgaben zu decken. Je nach Anbieter kann die Versicherungssumme individuell gewählt werden. In Österreich liegen die gängigen Beträge meist zwischen 3.000 und 15.000 Euro.

Wichtig: Die Auszahlung erfolgt unabhängig davon, welche Bestattung letztlich durchgeführt wird – die Verwendung des Geldes liegt im Ermessen der Begünstigten, sofern der Vertrag keine Zweckbindung enthält.

 

Welche Kosten entstehen bei einer Bestattung in Österreich?

Um einschätzen zu können, wie hoch die Versicherungssumme idealerweise sein sollte, ist es notwendig, sich mit den realistischen Kosten einer Bestattung in Österreich auseinanderzusetzen. Diese können je nach Art der Bestattung, Ort und individuellen Wünschen stark variieren.

Hier ein Überblick über die typischen Kosten:

  • Sarg oder Urne: 800 – 3.000 Euro

  • Überführung, Aufbahrung, hygienische Versorgung: 500 – 2.000 Euro

  • Grabnutzung und Friedhofsgebühren: 1.000 – 3.000 Euro

  • Trauerfeier, Redner, Musik: 300 – 1.000 Euro

  • Traueranzeigen, Drucksorten: 100 – 500 Euro

  • Floristik (Kranz, Dekoration): 200 – 800 Euro

  • Grabstein oder Grabplatte (optional, oft separat): 2.000 – 6.000 Euro

  • Verwaltungsgebühren, Sterbeurkunden: 100 – 300 Euro

Je nach Region, Friedhof und persönlichen Vorstellungen summieren sich die Gesamtkosten auf durchschnittlich 6.000 bis 10.000 Euro für eine klassische Erd- oder Feuerbestattung. Besonders bei einer individuellen oder feierlichen Gestaltung können die Kosten auch höher ausfallen.

 

Was beeinflusst die passende Versicherungssumme?

Die ideale Höhe der Versicherungssumme hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt keine pauschale Empfehlung, die für alle gleich gilt. Stattdessen solltest du folgende Aspekte in deine Überlegungen einbeziehen:

1. Art der gewünschten Bestattung
Eine Feuerbestattung ist in der Regel günstiger als eine traditionelle Erdbestattung. Naturbestattungen, Seebestattungen oder anonyme Beisetzungen unterscheiden sich ebenfalls deutlich in ihren Kosten. Wer bereits genaue Vorstellungen hat, kann die Versicherungssumme gezielt daran ausrichten.

2. Wohnort und Region
Die Preise für Bestattungen variieren stark je nach Bundesland und Stadt. In Großstädten wie Wien oder Salzburg fallen meist höhere Friedhofsgebühren und Grabkosten an als in ländlichen Regionen.

3. Persönliche Wünsche zur Zeremonie
Blumen, Musik, Trauerredner, Trauerkarten oder eine aufwändige Gestaltung der Feier beeinflussen die Gesamtkosten wesentlich. Wer sich eine feierliche, persönliche Abschiedszeremonie wünscht, sollte das in der Versicherungssumme berücksichtigen.

4. Grab und Grabpflege
Ein bereits vorhandenes Familiengrab kann Kosten sparen. Ist jedoch ein neues Grab notwendig, entstehen langfristig auch Kosten für Grabpflege und Grabstein, die teils ebenfalls von den Angehörigen getragen werden müssen.

5. Finanzielle Situation der Hinterbliebenen
Wer keine Angehörigen hat oder die Familie finanziell nicht belasten möchte, sollte ausreichend vorsorgen. Wenn hingegen größere Rücklagen vorhanden sind, kann die Versicherungssumme etwas niedriger gewählt werden, da andere Mittel zur Verfügung stehen.

6. Beitragshöhe und Laufzeit
Je höher die Versicherungssumme, desto höher sind auch die Beiträge. Es ist wichtig, dass die Beiträge zur eigenen Lebenssituation passen und dauerhaft leistbar bleiben. Eine realistische Einschätzung verhindert Zahlungsausfälle oder Kündigungen.

 

Empfohlene Versicherungssummen je nach Vorsorgeziel

Hier eine grobe Orientierung, welche Versicherungssumme sinnvoll sein kann – je nach Wunsch:

  • Minimalistische Bestattung (anonym oder schlicht): ca. 3.000 – 5.000 Euro

  • Einfache Feuerbestattung mit Trauerfeier: ca. 5.000 – 7.000 Euro

  • Traditionelle Erdbestattung mit Trauerfeier: ca. 7.000 – 10.000 Euro

  • Individuell gestaltete Bestattung mit höherem Anspruch: ab 10.000 Euro aufwärts

Diese Werte sind als Richtlinie zu verstehen. Die konkrete Summe hängt stets von den individuellen Vorstellungen und Rahmenbedingungen ab.

 

Was passiert, wenn die Versicherungssumme zu niedrig ist?

Ist die ausbezahlte Summe im Todesfall zu gering, müssen die Angehörigen die Differenz selbst begleichen. Dies kann zu unerwarteten finanziellen Belastungen führen – insbesondere, wenn keine weiteren Rücklagen vorhanden sind. Daher ist es ratsam, bei Unsicherheit lieber eine etwas höhere Summe zu wählen.

 

Kann die Versicherungssumme nachträglich angepasst werden?

Bei vielen Anbietern ist es möglich, die Versicherungssumme nach Vertragsabschluss zu erhöhen – allerdings oft nur innerhalb bestimmter Grenzen. Eine spätere Erhöhung kann mit einer neuen Risikoprüfung oder einem zusätzlichen Vertrag verbunden sein. Daher lohnt es sich, von Anfang an möglichst realistisch zu planen.

 

Wie wirken sich Alter und Eintrittszeitpunkt auf die Versicherungssumme aus?

Je früher man eine Sterbegeldversicherung abschließt, desto günstiger sind die monatlichen Beiträge – selbst bei einer höheren Versicherungssumme. Wer beispielsweise mit 40 Jahren 10.000 Euro absichert, zahlt über die Laufzeit deutlich weniger als jemand, der erst mit 70 dieselbe Summe absichern möchte. Frühzeitige Vorsorge bringt also nicht nur Sicherheit, sondern auch finanzielle Vorteile.

 

Was tun bei knappem Budget?

Wenn eine hohe Versicherungssumme nicht leistbar ist, kann eine Kombination aus niedrigem Versicherungsschutz und privatem Sparen sinnvoll sein. Alternativ bieten manche Versicherer auch Einmalzahlungen an, mit denen sofortiger voller Schutz besteht – ohne lange Laufzeiten.

Wichtig ist in jedem Fall, überhaupt vorzusorgen – auch mit kleineren Beträgen lässt sich bereits eine deutliche Entlastung für Angehörige erzielen.

 

Die richtige Summe bringt Sicherheit

Die passende Versicherungssumme bei einer Sterbegeldversicherung hängt von deinen persönlichen Wünschen, finanziellen Möglichkeiten und der geplanten Art der Bestattung ab. Eine gute Orientierung bietet das durchschnittliche Preisniveau für Beerdigungen in Österreich – je nach Umfang sind 5.000 bis 10.000 Euro realistisch.

Wer frühzeitig vorsorgt, schützt seine Familie vor finanziellen Belastungen und stellt sicher, dass der letzte Abschied nach den eigenen Vorstellungen abläuft. Es lohnt sich daher, sich mit dem Thema in Ruhe auseinanderzusetzen, Angebote zu vergleichen und die Entscheidung bewusst zu treffen.

Falls du Unterstützung bei der Auswahl der passenden Versicherungssumme brauchst oder dich allgemein über das Thema Sterbeversicherung informieren möchtest, stehen dir zahlreiche Plattformen und Berater zur Seite – und auch dein Bestattungsunternehmen hilft gerne weiter.

Eine Sterbeversicherung ist ein Geschenk an deine Angehörigen: Sie gibt Sicherheit, Entlastung und Klarheit in einer schweren Zeit. Darum ist die Frage nach der richtigen Summe nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine persönliche Entscheidung, die mit Herz und Verantwortung getroffen werden sollt,